Ro'ha: Teil 4 - Abkehr by Katja T. Spreckelsen

Ro'ha: Teil 4 - Abkehr by Katja T. Spreckelsen

Autor:Katja T. Spreckelsen [Spreckelsen, Katja T.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Ro'ha
veröffentlicht: 2014-09-10T22:00:00+00:00


Kapitel 21

Die Zeit verging unerfreulich träge. Nach ihrem Gespräch mit Crewman Eayon zog sich Lillja in ihr Quartier zurück und versuchte, ein paar Stunden Schlaf zu finden, wobei sich ihr Geist jedoch beharrlich um die Frage drehte, ob hinter diesen fragmentierten Signaturen möglicherweise wirklich das verlorene Shuttle stecken mochte. Als sie schließlich in einen unruhigen Schlaf fiel, folgten die Erinnerungen an Commander Nefegs letzten Einsatz in ihre Träume und schufen ein seltsames Zerrbild der eigentlichen Geschehnisse. Reale Erinnerungen und grausame Trugbilder vermischten sich zu einer verstörenden Folge erschreckender Bilder, aus denen sie mit rasendem Herzen erwachte.

Sie setzte sich ruckartig auf und ließ ihren gehetzten Blick durch den Raum schweifen, bis sich ihr aufgewühlter Verstand langsam klar darüber wurde, wo sie sich befand.

Sie atmete bewusst langsam aus und wartete, bis sich ihr Herzschlag wieder beruhigte. Im milden Licht der Komm ließ sie sich möglichst lautlos auf den Boden herab und warf einen Blick auf ihren Zimmergenossen, der verhältnismäßig ruhig schlief, als hätten die sonst allgegenwärtigen Träume ihren festen Griff um ihn heute einmal gelockert, um sich mit ihrer geballten Kraft auf Lillja zu stürzen.

Seit den Vorkommnissen auf Tucans Wacht schien er nicht mehr so darauf bedacht, sich Schichten zuteilen zu lassen, die dazu führten, dass er möglichst wenig Kontakt zu ihr oder den Xhar hatte. Wie sie erwartet hatte, wirkten sich die gemeinsamen Erlebnisse positiv auf das Verhältnis der Männer untereinander aus, obwohl die Spannungen zwischen den ehemals getrennten Crews noch immer deutlich spürbar waren.

Leise zog sie Trainingshose und Shirt über, nahm Jacke und Schuhe in die Hand und verließ das Quartier. Es war früher Morgen - gerade einmal vier Uhr, doch Lillja wusste, dass sie keinen Schlaf mehr finden würde - und selbst wenn doch, so war es wahrscheinlich, dass sich der Traum den Weg zurück in ihren Verstand bahnte und sie ein weiteres Mal heimsuchte.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Waschraum machte sie sich auf den Weg zum Trainingsraum im untersten Deck. Obgleich es reguläre Trainingszeiten gab, stand der Crew dieser Raum zu jeder Zeit offen, doch Lillja erwartete nicht, jemanden dort anzutreffen.

Sie nahm den Aufzug, und als sich das zweiflügelige Türschott nur wenige Sekunden später vor ihr aufschob, erkannte sie, dass sie sich offenbar geirrt hatte. Ein einzelner Xhar trainierte an einem komplexen Gerät, hielt jedoch inne und sah sie aus bernsteinfarbenen Augen an.

»Commander«, sagte sie etwas unsicher und blieb unter der Tür stehen. H’Rega nickte ihr einfach zu und griff erneut nach einem der Gewichte, ohne ihr weitere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Sie zögerte noch immer, trat dann jedoch vollends ein und hörte, wie sich die Türen hinter ihr schlossen. Es wäre vermutlich sehr seltsam und auch unfreundlich, würde sie sich abwenden und einfach wieder gehen.

Wie gewöhnlich entschied Lillja sich für das Xhar-Äquivalent eines Laufbands und startete eines der vorgegebenen Programme, ohne sich lange mit einer Auswahl aufzuhalten.

»Sie sind früh wach«, kommentierte der fahlhäutige Xhar schließlich.

»Ja, unangenehme Träume, aber nichts, was wirklich der Rede wert wäre.«

H’Rega nickte einfach und schien etwas dazu sagen zu wollen, schwieg dann jedoch.

Es



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